Die Erneuerbare Energieerzeugung hat jetzt den größten Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland erreicht! Und das trotz des aktuell politisch gebremsten Ausbaus. Mit gut 36% der Bruttostromerzeugung wurde nun auch die Braun- und Steinkohle (zusammen ca. 35%) abgehängt. Erdgas und Kernenergie lagen mit jeweils ca. 12% auf Platz 3 und 4. Die aktuellen Zahlen vom 1.Halbjahr 2018 wurden in einer Pressemitteilung des BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.) am 10.7.2018 veröffentlicht.

Dies zeigt eindrucksvoll den Vormarsch der Erneuerbaren Energien. Damit die Energiewende auch in Zukunft erfolgreich fortgesetzt werden kann und die erreichten Vorteile im Arbeitsmarkt und als Technologieführer nicht verschenkt werden muss man jetzt „dranbleiben“.

Zum einen muss der Netzausbau schnell vorangebracht werden. Dazu können auch die in Zukunft wegfallenden Kraftwerke berücksichtigt werden, wodurch bestehende Leitungskapazitäten frei werden. Auch das bestehende Netz kann mittles intelligenter Regelung noch besser für Erneuerbare genutzt werden.

Aktuell werden große Mengen an erneuerbarem Strom durch Abregelung (Redispatch, Einspeisemanagement „EinsMan“) „verschenkt“. Aktuelle Zahlen wurden von der Bundesnetzagentur im Quartalsbericht zu Netz- und Systemsicherheitsmaßnahmen Gesamtjahr und Viertes Quartal 2017 veröffentlicht. Die Ausfallarbeit der EEG-vergüteten Anlagen lag demnach mit ca. 5500 GWh bei ca. 5% der Erneuerbaren Stromerzeugung 2017.

Von einem echten Einspeisevorrang, wie es ursprünglich im EEG vorgsehen war, kann nun insbesondere in Schleswig-Holstein nicht mehr die Rede sein, denn auf Schleswig-Holstein entfallen rund 59% der Ausfallarbeit der EinsMan-Maßnahmen in Deutschland. Besonders interessant sind folgende Erkenntnisse aus dem Bericht der Bundesnetzagentur: „rund 89 Prozent der Ausfallarbeit ist auf eine Verursachung im Übertragungsnetz zurückzuführen“ und „Der hohe Anteil von Abregelungen in Ländern wie Schleswig-Holstein heißt nicht zwingend, dass in diesen Ländern der Netzausbau unzureichend vorangetrieben würde. Die für die Maßnahmen ursächlichen Netzengpässe müssen nicht in den Gebieten liegen, in denen die Abregelungen erforderlich werden. Der hohe Umfang der Maßnahmen in den norddeutschen Bundesländern spiegelt das in diesen Ländern vorhandene  Erzeugungs- und Abregelungspotential wieder.“